Das Lied von der Kloake

Festgemauert in der Erden,
Steht der Kläranlagenbau.
Rein muß heut das Wasser werden,
Frei von Schmutz und trübem Grau.
Von den Wänden weiß,
Rinnt der ganze Scheiß.
Soll die Brühe wieder schmecken,
Muß Sie durch die schlamgen Becken.

Zum Wasser, das wir aufbereiten
Geziemt sich wohl der nötge Mut.
Die Flüssigkeit woll’n wir begleiten,
Denn sie ist das größte Gut.

So laß uns denn die Schlacke sieben.
Der Schmutzgehalt im Wasser sinkt.
Ist der Dreck im Sieb geblieben,
Merkst du, daß es kaum noch stinkt.

Das ist’s, was das Wasser zieret,
Denn es ist geruchsneutral.
Nur wenn es mit Chlor verrühret,
Beißt’s dir im Geruchskanal.

Nehmt Chemie von feinster Mischung,
Auch recht reichlich darf es sein,
Daß die tückischsten Bakterien
Verenden in dem saftgem Schleim.

Kocht der schmutzge Brei
Schnell das Sieb herbei
Das die zähe Schlackenspeise
Frei wird von der ganzen Scheiße.

Was in des Kessels tiefer Grube
Frei wird an methanschem Gas,
Das wird wärmen deine Stube,
Wo du sitzt beim guten Glas.

Was unten ruht in den Kanälen,
Der Umwelt zum Verhängnis wird.
Den Giftmüll kann man kaum noch zählen,
Der langsam uns zum Abgrund führt.

Noch dauern wird es viele Tage,
Das Wasser durch die Rohre saust.
Vom Umweltschützer hör ich Klage,
Wenn Dreck in die Kanäle braust.

Schmutzge Schlacke seh ich treiben,
Oben auf der dunklen Brüh.
An Fenstern laufen an die Scheiben,
Doch nicht umsonst war alle Müh.

Ganz vom Schaume rein,
Muß die Kloake sein.
Völlig frei von giftgen Resten,
Schmeckt dein Wasser dir am besten.

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